Rund 33 % der bundesdeutschen Einwohner leiden unter einer Schilddrüsen-Fehlfunktion – und sie wissen es nicht einmal!

Die schmetterlingsförmige Schilddrüse wiegt grade mal 18 -25 Gramm, liegt am Hals unterhalb des Kehlkopfes und produziert dort eines der wichtigsten Hormone für den menschlichen Stoffwechsel.

Schilddrüsenhormone haben Auswirkungen auf den gesamten Herz- und Kreislaufapparat. Sie erweitern Blutgefäße, beschleunigen den Herzschlag, lassen den Blutdruck ansteigen. Ebenso aktivieren sie den Fett- und Bindegewebsstoffwechsel, regulieren die Schweiß- und Talgdrüsentätigkeit und haben Auswirkungen auf unsere Darmtätigkeit.

Schilddrüsenfehlfunktionen stören den kompletten Hormonhaushalt, wobei die Beschwerden vielfältig sein können:

Starkes Schwitzen, Schwindelattacken, Nervosität, Schlaflosigkeit, Depressionen, erhöhter Blutdruck, übermäßige Gewichtszu- oder –abnahme, trockene Haut, brüchige Fingernägel und Haare.

Wichtige Hormone, die in der Schilddrüse produziert werden, sind das Trijodthyronin (T3) und das Thyroxin (T4) sowie das TSH (Thyroidea Stimulation Hormone), welches in der Hirnanhangsdrüse produziert, die Bildung und Ausschüttung der Hormone steuert und reguliert.

Das Spurenelement Jod bildet den wesentlichen Bestandteil der Schilddrüsenhormonproduktion. Da unser Körper diesen Baustein aber nicht selbst herstellen kann, müssen täglich ca. 200 µg Jod durch die Nahrung aufgenommen werden. Ist dies auf Dauer nicht gewährleistet, versucht die Schilddrüse einem Mangel entgegen zu steuern, in dem sie ihre Zellen vergrößert und zusätzliches Gewebe hinzu gewinnt. Nur durch das vermehrte Wachstum schafft sie es, bei gleicher Jodmenge mehr Hormone zu produzieren.
Diese Vergrößerung, von Medizinern als Struma (Kropf) bezeichnet, kann ohne Behandlung immer mehr an Umfang zunehmen und sich schließlich in Problemen beim Atmen und Schlucken, Heiserkeit und Engigkeitsgefühl im Hals bemerkbar machen.

Auch die Bildung von Schilddrüsen-Knoten aller Art (heiße oder kalte Knoten) ist in vielen Fällen bedingt durch eine länger anhaltende Jod-Mangel-Situation.

Die Schilddrüse kann aber auch in ihrer Funktion gestört sein und zu viele oder zu wenige Hormone produzieren. Man spricht dann von einer Hyperthyreose (Überfunktion) oder Hypothyreose (Unterfunktion). Beide Fehlfunktionen beeinflussen den Stoffwechsel mit unterschiedlichsten Symptomen.

Allerdings können heutzutage nahezu alle Schilddrüsen-erkrankungen und Funktionsstörungen der Schilddrüse mit einer Vielzahl von hochwirksamen und nebenwirkungsarmen Therapie-formen behandelt werden.